Deine Emotionale Stadt

26. Mai 2025 I  News ,  Urban Health  I von : Oliver Hauke & Cäcilia Taddia, Charité Universitätsmedizin Berlin

Machen Sie mit im Citizen-Science Projekt „Deine Emotionale Stadt“ der Charité Berlin! Das Projekt untersucht welche Faktoren in der Stadt unser Stressempfinden beeinflussen.

 

Deine Emotionale Stadt

Bis zum Jahr 2050 wird über zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Diese urbanen Schmelztiegel menschlichen Zusammenlebens vereinen Licht und Schatten. Städte prägen unsere Emotionen – im Guten wie im Schlechten. Sie bieten Raum für individuelle Entfaltung, sind Zentren für Kultur, Wissenschaft und wirtschaftlichen Fortschritt. Doch sie stellen uns auch vor große Herausforderungen: Anonymität, Umweltverschmutzung, soziale Ungleichheit, Kriminalität und Gewalt gehören vielerorts zum Alltag. Städte regen uns an, können aber auch überfordern. Sie erzeugen Stress – und wirken sich mitunter negativ auf unsere Gesundheit aus.

Studien zeigen, dass Stadtbewohner*innen ein doppelt so hohes Risiko haben, an Schizophrenie zu erkranken wie Menschen, die auf dem Land leben (Vassos et al., 2012; Colodro-Conde et al., 2018; Krabbendam & van Os, 2005). Und dennoch: Städte faszinieren. Denn das urbane Umfeld beeinflusst tiefgreifend unsere Psyche und unser Wohlbefinden. Unsere Forschung soll diesem Phänomen auf den Grund gehen – und dafür brauchen wir viele Stadtbewohner*innen wie Sie, die sich als Citizen Scientists beteiligen.

Wir laden Sie herzlich ein, aktiv an unserem Citizen-Science-Forschungsprojekt "Deine Emotionale Stadt" teilzunehmen und selbst wertvolle Einblicke in die Stressforschung zu gewinnen, indem Sie eine Woche lang Ihre emotionalen Erfahrungen im Berliner Alltag mit uns zu teilen. Dabei wenden wir die Methode des Ecological Momentary Assessments (EMA) an, bei dem Sie dreimal täglich über unsere App "Urban Mind" Angaben zu Ihrem emotionalen Befinden, sowie einigen Umgebungsfaktoren und Ihrem sozialen Kontext machen. Durch die Nutzung von GPS-Technologie und Geo-Lokalisierung entwickeln wir im Anschluss eine Emotions- und Stresskarte Berlins, die nicht nur Ihre individuellen Erfahrungen widerspiegeln soll, sondern auch als Grundlage für zielgerichtete Maßnahmen zur gesundheitsförderlichen Gestaltung von Politik und Stadtplanung dienen soll.

Bisher haben wir über 30 erfolgreiche Events, Vorträge und Workshops durchgeführt und damit bereits über 2000 aktive Teilnehmer*innen erreicht. In Kooperation mit dem Futurium: Haus der Zukünfte in Berlin organisieren wir zudem regelmäßig spannende Veranstaltungen und Diskussionen zu unserem Projekt, welche Sie bei Interesse gerne besuchen können.

Auf diese Weise können Sie das Projekt unterstützen:

  1. Machen Sie selbst mit und laden Sie unsere Forschungs-App Urban Mind herunter (App-Store oder Google Play). Die Beantwortung der Fragen dauert nicht länger als zwei bis drei Minuten und die App ist in Deutsch, Englisch, Arabisch, Türkisch und Russisch verfügbar. 
  2. Vernetzung über LinkedIn: Vernetzen Sie sich mit unserem Team auf LinkedIn, um über die neuesten Entwicklungen und Veranstaltungen auf dem Laufenden zu bleiben. Übrigens teilen auch wir gerne Ihre Projekte und Veranstaltungen.
  3. Folgen und Teilen auf Instagram: Folgen Sie unserem Projekt auf Instagram und teilen Sie unseren Account in Ihrer Story. Auf diese Weise können wir eine größere Community erreichen und mehr interessierte Bürger*innen auf unser Projekt aufmerksam machen.
  4. Besuchen Sie unsere Webseite – dort finden Sie alle Informationen zu unserer Arbeit sowie zu kommenden und vergangenen Veranstaltungen.

Alle wichtigen Links zu unserem Projekt finden Sie gebündelt hier. Wenn Sie mehr über den Einfluss der Stadt auf die Psyche erfahren möchten, lesen Sie die Interviews mit Prof. Dr. Mazda Adli und Dr. Shadi Bagherzadeh Azbari.

Wenn Sie Ideen, Anregungen oder Fragen haben, zögern Sie nicht, uns anzurufen [+49 (0)30 2093 89759] oder eine E-Mail zu schreiben (neurourbanistik(at)charite.de).

Quellen:

Colodro-Conde L, Couvy-Duchesne B, Whitfield JB, et al. Association Between Population Density and Genetic Risk for Schizophrenia. JAMA Psychiatry. 2018;75(9):901–910. doi:10.1001/jamapsychiatry.2018.1581

Evangelos Vassos, Carsten B Pedersen, Robin M Murray, David A Collier, Cathryn M Lewis, Meta-Analysis of the Association of Urbanicity With Schizophrenia, Schizophrenia Bulletin, Volume 38, Issue 6, November 2012, Pages 1118–1123, https://doi.org/10.1093/schbul/sbs096

Lydia Krabbendam, Jim van Os, Schizophrenia and Urbanicity: A Major Environmental Influence—Conditional on Genetic Risk, Schizophrenia Bulletin, Volume 31, Issue 4, October 2005, Pages 795–799, https://doi.org/10.1093/schbul/sbi060

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